Einfache Handgriffe machen das Heizen auch im Winter deutlich billiger
Wer Energie sparen möchte und dabei vor allem die Haushaltskasse im Blick hat, fängt am besten mit der Heizung an. Auf Ihren Betrieb entfallen fast zwei Drittel der Energiekosten im Haus. Kein Wunder also, dass klimafreundliche Heizsysteme und meist aufwändige Gebäudesanierungen auf dem Vormarsch sind. Doch man muss das Rad nicht neu erfinden, um mit dem besseren Klimagewissen auch den finanziellen Spielraum auf den neuesten Stand zu bringen. Oft reichen kleine, einfache Maßnahmen aus, wie sich auch jetzt wieder bei Messungen im Rahmen des Projekts Energie-Monitoring zeigte.
Um die Risse zu finden, in denen das Haushaltsgeld versickert, haben die Energieberater stets einen erprobten Spürhund zur Hand: Die Wärmebildkamera. Sie zeigt unerbittlich auf, wo am Gebäude hohe Temperaturen herrschen, wo es kalt sein sollte, und umgekehrt. Sichtbar wurden diesmal zum Beispiel Wärmeverluste durch ungedämmte Rohrleitungen und Leitungen in der Außenwand. Auch undichte Fenster sowie Kältebrücken in Erker- und Dachbodenwinkeln, die man durch den nachträglichen Einbau einer Dampfbremse unterbrechen könnte. Klar, viele werden für diese Baustellen die Hilfe erfahrener Fachleute brauchen. Aber es gibt auch noch eine ganze Reihe ganz einfacher Handgriffe, die man selbst erledigen kann.
Tipp: Mehrmals täglich richtig lüften
Auch wenn Sie das schon wer weiß wie oft gehört haben – die richtige Belüftung ist das A und O des idealen Wohlfühlfaktors. Kein Zweifel, frische Luft muss ins Haus. Damit Sie aber nicht bei gekipptem Fenster die Heizung in den Dauerbetrieb zwingen und doch nur den Bürgersteig beheizen, gilt es die folgende Faustregel zu beachten: Erst alle Heizkörper im Raum abdrehen, dann möglichst alle Fenster und Türen für drei bis fünf Minuten so weit wie möglich öffnen. Nach diesem Stoßlüften alle Fenster wieder schließen und die Heizkörper wieder aufdrehen.
Tipp: Heimlichen Wärmeschwund verhindern
Es gibt Zeiträume, da ist die Heizung in Betrieb, obwohl sie nicht gebraucht wird. Vor allem von Juli bis September empfiehlt es sich deshalb, sie ganz abzuschalten. Im Winter dagegen sollte tagsüber die tiefstehende Sonne ins Haus gelassen werden. Also Gardinen und Rollläden auf! Wer wiederum nachts die Rollläden schließt, hält zudem die Tageswärme länger im Haus. Dichtungen bei Fenstern und Außentüren altern, können aber mit Pflegemitteln oft wieder geschmeidig gemacht und so Luftundichtigkeiten reduziert werden. Wo das nicht funktioniert, helfen zweckmäßige und oft dekorative Zugluftstopper.
Tipp: Raumtemperatur um 1 bis 2 Grad senken
Wer alle Hausaufgaben gemacht hat und mit dem Ergebnis noch immer nicht ganz zufrieden ist, könnte am Ende noch die eigenen Bequemlichkeiten hinterfragen. Eine ebenso erstaunliche wie unumstößliche Gewissheit ist nämlich, dass mit jedem Grad Raumtemperatur die Heizkosten um 6 Prozent steigen. Jeder darf da selbst mit sich ins Gericht gehen, ob es wirklich immer 22 Grad im Wohnzimmer sein müssen, wenn die klassischen 20 Grad, wie sie etwa den kanarischen Inseln als ideale Wohlfühltemperatur nachgesagt werden, den Geldbeutel um 12 Prozent entlasten.
Noch vielmehr Sparanregungen und alle Details zu Techniken und Kosten liefert im ersten Schritt etwa die Bürger-Energieberatung, in der Stadt und Land ihre Beratungsangebote zum Thema Energieeinsparung für Privathaushalte gebündelt haben. Auch die Aktion Stromspar-Check für einkommensschwache Haushalte mit Kühlgeräte-Sponsoring ist ein heißer Tipp für mehr Wohnqualität bei weniger Kosten.