Schon von Anfang an blickte Christoph Büchner dem Projekt Energie-Monitoring gelassen entgegen. Während die anderen Teilnehmer auf rasche Ergebnisse und Rezepte zur deutlichen Senkung ihrer Energiekosten hofften, trieb den 25-jährigen Mieter einer Vier-Zimmer-Wohnung vor allem die Neugier um, ob sich vielleicht noch etwas optimieren ließe. „Dümmer werden kann man nicht“, sagte er seinerzeit und verfolgte gespannt die Installation der Messgeräte beim Antrittsbesuch der Energieberater.
Gut vier Monate später wird klar, warum Christoph Büchner von Anfang an die Ruhe selbst gewesen ist. Denn das Zwischenfazit der Spezialisten bescheinigt ihm schlichtweg einen sparsamen Verbrauch. So ist im Kurzbericht zu lesen: „Der Verbrauch ist äußerst niedrig, daher sind beim Stromverbrauch keine größeren Einsparungen zu erwarten.“ Ähnlich sieht es bei den Heizkosten aus. Obwohl der rechnerische Energiebedarf des unsanierten Zweifamilienhauses aus den 60-er Jahren mit rund 283 Kilowattstunden (kWh) je Quadratmeter jährlich tief in den roten Bereich der Skala ragt, bietet die Realität wenig Anlass zur Besorgnis. Tatsächlich benötigt Christoph Büchner nur 14.760 kWh Gas und damit gut 25 Prozent weniger, als die Berechnungen erwarten lassen.
Am geringen Gasverbrauch dürften die Kunststofffenster mit Wärmeschutzverglasung ebenso ihren Anteil haben wie die vor wenigen Jahren eingebaute Gasbrennwertheizung.
Deren Vorteil ist, dass Wasserdampf in den Abgasen kondensiert und die darin enthaltene Wärme dem Heizungsnetz zugeführt wird. Bis zu elf Prozent mehr Wärmeenergie kann so aus dem Brennstoff gewonnen werden. An den Heizkörpern sind voreinstellbare Ventile vorhanden, wie bei den anderen Testhaushalten allerdings ohne Option zur Optimierung durch hydraulischen Heizungsabgleich.
Freilich ließe sich am Gebäude noch einiges optimieren. Dabei stecken Mieter aber zumeist in dem Dilemma, dass Modernisierungen Sache des Hauseigentümers sind und die regelmäßig kostenintensiven Maßnahmen praktisch immer in angemessenem Verhältnis zur Miete stehen müssen. Trotzdem gibt es auch in Christoph Büchners Fall noch „Potenziale an der Gebäudehülle“, wie das Zwischenfazit feststellt. Etwa die Dämmung der Kellerdecke, das Anbringen von Dampfbremse und Zusatzdämmung unter dem Dach und die Dämmung der Fassade wären laut Kurzbericht solche Optionen. Freilich nur dann, wenn ohnehin Arbeiten an Fassade und Dach anstehen.
Wenngleich dieses dritte Zwischenfazit wenige Angriffspunkte für schnelle, einfach umzusetzende Einsparungen bietet, so zeigen sich doch Übereinstimmungen bei allen drei Testhaushalten. Regelmäßig sind es die Dämmungen an Fassaden und im Dachbereich, die Wärmebrücken verursachen und so deutlich den Heizenergieverbrauch erhöhen. Auch die Heizungen selbst laufen nicht optimal, sie könnten allesamt durch hydraulischen Abgleich Einsparungen von rund zehn Prozent generieren. Dabei werden die Heizkörperventile gegen voreinstellbare Ventile ausgetauscht und diese so justiert, dass jeder Heizkörper nur die erforderliche Wärmemenge erhält. Die Heizungspumpe wird auf den neuen, geringeren Bedarf eingestellt und zu guter Letzt die Heizkurve angepasst.
Der hydraulische Abgleich ist Sache des Spezialisten, muss also vom Heizungsfachbetrieb vorgenommen werden. Die Kosten dafür werden allerdings durch das Bundeswirtschaftsministerium gefördert. Details im Internet unter