Christoph Büchner hat das Innovationsbudget gut investiert
Schnelle, einfach umzusetzende Einsparungen, wie es sich die beiden anderen Testhaushalte des Projekts Energie-Monitoring erhofften, waren für Christoph Büchner nicht zu erwarten. Jedenfalls nicht auf den ersten Blick, denn der 25-jährige Mieter einer Vier-Zimmer-Wohnung verbrauchte bereits weniger Energie, als es die Energieberater für vergleichbare Wohnungen errechnet hatten. Doch Christoph Büchner belehrte alle eines Besseren. Als erster Teilnehmer investierte er das ausgelobte Innovationsbudget von 1500 Euro und will jetzt noch mehr Energie einsparen.
Schlüssel zum Erfolg ist das frisch installierte Photovoltaik-Modul für den Balkon. Mit wenig Aufwand schnell an- und bei Bedarf ebenso flott wieder abgeschraubt, ist es die ideale Lösung gerade für Mieter, die auch nach einem Umzug sofort wieder Strom sparen wollen. Rund 300 Kilowattstunden erzeugt so ein Modul im Jahr und senkt damit die Stromkosten um bis zu 100 Euro. Wer genügend Platz hat, kann die Einsparung mit einem zweiten Modul verdoppeln.
Angeschlossen wird es mit einem speziellen Energiestecker an den Hausstromkreis, so dass dessen Eignung und auch die Absicherung vorher fachkundig überprüft werden muss. Weil das im Regelfall nur ein Elektriker kann, kostet das Modul inklusive Anschluss derzeit rund 1000 Euro. Damit ist die Mini-Photovoltaik-Anlage eine langfristige Investition wie auch der große Bruder auf dem Dach. Viel Papierkram gibt es nicht, aber die Anmeldung beim Stromnetzbetreiber und im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur ist dennoch obligatorisch.
Das „Balkonkraftwerk“ funktioniert genauso wie die großen Photovoltaik-Anlagen. Sobald das Solarmodul dem Tageslicht ausgesetzt ist, produziert es Gleichstrom, den ein Wechselrichter in Wechselstrom umwandelt und in das Hausnetz einspeist. Dort erfüllt die Mini-Anlage mustergültig ihren Zweck bei der Abdeckung der sogenannten Grundlast. Denn auch wenn gerade niemand im Haus ist, gibt es doch meist eine Vielzahl von Geräten, die immer Strom verbrauchen. Den Kühlschrank zum Beispiel, oder die Netzteile von elektronischen Geräten wie dem Telefon und dem Internet-Router.
Weil die Heizung der größte Energieverbraucher im Haus ist, griff Christoph Büchner die Vorschläge der Energieberater auch insoweit auf und kaufte vom Rest des Innovationsbudgets ein Smart-Home-System. Elektronische Heizkörperthermostate sorgen bei ihm fortan dafür, dass die Heizung beim Verlassen der Wohnung in den Absenkbetrieb wechselt. Über einen Fensterkontaktschalter erkennt das Thermostat, wenn ein Fenster geöffnet ist und stellt den Heizkörper ab. Für noch mehr Komfort sorgt eine App auf dem Mobiltelefon, mit der zum Beispiel Zeitprogramme erstellt oder die Heizung von der Ferne aus gestartet werden kann. So ist es zu Hause bereits angenehm warm, wenn man im Winter nach der Arbeit daheim ankommt.
Über eine zusätzliche Wetterstation im Garten erfasst Christoph Büchner jetzt Wetterdaten, anhand deren Auswertung sich Geräte schalten lassen. So wird zum Beispiel möglich, dass bei Regen eine Markise automatisch einfährt oder bei Sturm die Rolläden schließen. Ein solches System ist flexibel, individuell einsetzbar und erweiterbar. Licht an, mehr Raumwärme durch Sprachanweisung – kein Problem. Christoph Büchner ist begeistert und auch dankbar, dass seine Teilnahme am Projekt Energie-Monitoring so viel möglich gemacht hat.



