Energie-Monitoring Region Coburg

Hilfreich: Gebäudeuntersuchung mit Thermografie

Probates Mittel gegen Energieverluste, Bauschäden und Schimmelbildung

Bis auf eine kurze Stippvisite hat sich der Winter hierzulande noch nicht richtig bemerkbar gemacht. Und doch, keine fünf Monate nach dessen Startschuss hat das Projekt Energiemonitoring Region Coburg in allen drei Testhaushalten jetzt schon deutlich gezeigt, wo eines der zentralen Probleme beim Energiesparen liegt. Es ist der schleichende, nicht sichtbare Wärmeverlust im Haus, der das Heizen unnötig teuer macht und stets ein Loch in die Haushaltskasse reißt. Doch die Lösung folgt auf dem Fuß, denn es gibt ein probates Mittel gegen dieses Ärgernis: Die Wärmebildkamera.

Das in Fachkreisen als Thermografiekamera bezeichnete Gerät zeigt auf, wo im oder am Gebäude Temperaturunterschiede herrschen, die es so nicht geben darf. Das funktioniert am besten an kalten Wintertagen unter etwa fünf Grad Celsius Außentemperatur. Also ist gerade jetzt und in den kommenden Wochen der richtige Zeitpunkt, um Wärmeverluste in den eigenen vier Wänden analysieren zu lassen.

Die Funktionsweise der Thermografie ist im Grunde recht einfach und schnell erklärt. Jeder Körper gibt an die Umgebung Wärmestrahlung ab, die für das menschliche Auge unsichtbar ist. Mithilfe einer Thermografiekamera kann diese Wärmestrahlung aufgenommen und so die Temperatur der Oberfläche des Körpers bestimmt werden. Die Kamera stellt diese Temperaturen mithilfe unterschiedlicher Farben, sogenannter Falschfarben, dar. Die Farbskala am Rand gibt die ausgestrahlte Oberflächentemperatur der einzelnen Bereiche an und zeigt gleichzeitig die Temperaturdifferenz der Flächen innerhalb der Aufnahme.

Wärmebildaufnahmen von außerhalb eines Gebäudes (Außenthermografie) können sehr gut Energielecks aufspüren, die meistens im Zusammenhang mit Ein- oder Umbauten in der Fassade auftreten. Auch Durchfeuchtungen, Leitungsleckagen und bislang verborgene Mauerwerksaufbauten in alten Gebäuden wie etwa Fachwerk werden so sichtbar – unabdingbar für die richtige Wahl der Wärmedämmung bei geplanten Sanierungsarbeiten. Auch Wärmebrücken, die durch schlechtere Wärmedämmung in Teilbereichen eines Gebäudes Wärme schneller und stärker entweichen lassen, zeichnen sich in der Thermografie deutlich ab. Hohe Energieverluste sowie Bau- und Gesundheitsschäden durch Schimmelbildung können so erkannt und vermieden werden.

Thermografische Aufnahmen im Gebäude (Innenthermografie) zeigen schnell und einfach Undichtigkeiten zum Beispiel an Fenstern und Türen auf. Oft schlecht gedämmte oder undichte Leitungsführungen von Heizungsanlagen oder Fußbodenheizungen können ebenso sichtbar gemacht werden wie energetische Schwachstellen im Dachgeschoss, wo häufig Dampfbremsen fehlen oder in schlecht zugänglichen Winkeln die Isolierung fehlt und deshalb Wärmebrücken entstehen. Frühzeitig erkennt die Thermografie schließlich auch bereits vorhandene Durchfeuchtungen sowie die Gefahr von Kondensat an Wänden.

Besonders Kondensat kostet nicht nur unnötig Geld, sondern führt nicht selten auch zu Gesundheitsschäden: An den kältesten Stellen der Wände kann sich unter extremen Bedingungen Kondensat bilden. Im Winter ist das durch die kalten Temperaturen an der Oberfläche der Außenwände sehr oft der Fall, in der Regel trocknet das Kondensat aber wieder ab. Wenn die Oberflächen allerdings sehr lange sehr kalt sind und sich mehr Kondensat absetzt als abtrocknen kann, dann kommt es über kurz oder lang zu Schimmelbildung an diesen Stellen.

Eine erste Adresse für die Untersuchung mittels Thermografie ist zum Beispiel die Bürger-Energieberatung, in der Stadt und Land ihre Beratungsangebote zum Thema Energieeinsparung für Privathaushalte gebündelt haben.