Energie-Monitoring Region Coburg

Energieforum beschließt Maßnahmen für Innovationsbudget

Wenig hilft viel – Innovationsbudget von 1.500 Euro reicht für die wichtigsten Maßnahmen aus

Vor fast einem Jahr fiel der Startschuss für das Projekt Energie-Monitoring Region Coburg. Ziel war es, Potenziale zum Einsparen von Energie in Haushalten aufzudecken und möglichst viele Menschen dazu anzuregen, es den drei Testhaushalten gleich zu tun. Jetzt, nach dem späten Ende der Heizperiode, war es Zeit für eine Zwischenbilanz, zu der sich die Protagonisten des Energieforums und des Projektträgers in einer Bildschirmkonferenz zusammenfanden.

Wir erinnern uns: Drei verschieden zugeschnittene Privathaushalte in Stadt und Landkreis Coburg waren ausgewählt worden, um zwei Jahre lang durch professionelle Energieberater begleitet zu werden. Mit dabei sind der Single-Haushalt von Christoph Büchner in Coburg, die Eheleute Angermüller mit ihrem älteren Einfamilienhaus in Ebersdorf und die fünfköpfige Familie Wöhner, die in Eicha im Mitte der 90-er Jahre errichteten Einfamilienhaus leben. Überall haben die Energieberater Marco Höhn, Marcel Marx und Jörg Wicklein in den letzten Monaten Daten zum Energieverbrauch erhoben, analysiert und daraus schließlich Optimierungsmaßnahmen abgeleitet.

Zum Erstaunen der Konferenzteilnehmer hielt Marco Höhns Präsentation der Zwischenergebnisse einige Überraschungen parat, die so niemand erwartet hätte. Obwohl nämlich die drei Testhaushalte ganz unterschiedlich beschaffen sind und damit eine große Bandbreite von Haushaltsgrößen abdecken, ähneln sich die Probleme beim Energieverbrauch. Überraschung Nummer Zwei: Für jedes Problem gibt es eine Lösung. Und schließlich wurde deutlich: Wenig hilft viel. Denn die richtigen Maßnahmen kosten meist wenig, haben aber einen großen Effekt auf die erzielbaren Einsparungen.

Heizungsoptimierung, Dämmung und Steuerung des Stromverbrauchs sind die Stichworte, die für eine nachhaltige Entlastung der Haushaltskasse stehen, dem Klimawandel entgegenwirken und so dem Planeten das Leben leichter machen. Da trifft es sich gut, dass diese Maßnahmen weitgehend aus dem Innovationsbudget von jeweils 1.500 Euro finanziert werden können, das jedem Testhaushalt als Bonus für die Projektteilnahme zukommen soll.

Die Vorschläge der Energieberater: 1.200 Euro sollen für hydraulischen Heizungsabgleich und Smart-Home-Schaltsteckdosen nach Eicha fließen, zudem sind noch 300 Euro als Materialkostenzuschuss für die Dämmung der Garagendecke drin. Für nur 250 Euro könnte in Ebersdorf auf Strom sparende LED-Beleuchtung umgestellt werden, der Rest stünde als Zuschuss für eine Hybrid-Heizungsanlage mit hydraulischem Abgleich und gedämmten Leitungen zur Verfügung. Für rund 600 Euro könnte das bestehende Smart-Home-System im Coburger Single-Haushalt um intelligente Heizkörperthermostate auf Vordermann gebracht werden, zusätzlich würden Photovoltaikmodule als Plug-In-Lösung auf dem Balkon den ohnehin schon niedrigen Stromverbrauch minimieren.  

Wenngleich es beim Projekt Energie-Monitoring auf den ersten Blick um Kosteneinsparung beim Energieverbrauch geht, so stand bei der Konferenz doch wesentlich das Problem im Vordergrund, um das es beim Energiesparen eigentlich geht: Der Klimawandel. Denn der ist, so sind sich Wissenschaftler einig, von Menschen gemacht, hauptsächlich durch die Nutzung fossiler Energieträger und die dadurch entstehenden gewaltigen Mengen des Treibhausgases Kohlendioxid.

Allein mit den beschriebenen Sofortmaßnahmen würden bei den drei Testhaushalten Emissionen von rund 4.000 Kilogramm Kohlendioxid jährlich eingespart. Unterstellt, nur bei der Hälfte der rund 60.000 Privathaushalte in Stadt und Landkreis Coburg könnten diese Sofortmaßnahmen stattfinden, so würde der Erde eine Menge von 40.000 Tonnen Kohlendioxid erspart. Jedes Jahr.

Energieforum