Energie-Monitoring Region Coburg

Mobilität geht oft sparsam und umweltfreundlich

Viel haben wir beim Thema Energiemonitoring darüber geschrieben, wie sich der Energieverbrauch in den eigenen vier Wänden senken lässt. Dabei sind Heizungen und Haushaltsstrom zwar das größte, aber längst nicht das einzige Problem für Umwelt und Geldbeutel. Fast ein Drittel der Kohlendioxid-Emissionen geht auf den Verkehr zurück, und mit rund 72 Prozent ist der Straßenverkehr daran beteiligt. Doch das müsste nicht sein, denn oft gibt es einfache Alternativen.

Hand aufs Herz: Mal schnell zum Supermarkt, zur Bank, zur Post, ein Paar Minuten länger schlafen und mit dem Auto zur Arbeit oder zur Schule – das alles sind lieb gewonnene Gewohnheiten, die den Pkw im Alltag unentbehrlich erscheinen lassen. Doch diese Bequemlichkeit ist klimaschädlich. Wer mit einem durchschnittlichen Benziner oder Diesel 10.000 Kilometer im Jahr fährt, setzt rund 1,4 Tonnen Kohlendioxid in die Umwelt frei. Das ist etwa ein Drittel dessen, was, ebenfalls im Durchschnitt, die Öl- oder Gasheizung zuhause emittiert. Ganz zu schweigen von den Kosten, die gerade jetzt empfindlich steigen und durch die CO2-Steuer bis 2025 noch einmal um etwa 10 Cent je Liter zusätzlich steigen werden.

Immerhin nimmt der Anteil der Pkw mit (teil-)elektrischem Antrieb weiter zu. Er liegt in Deutschland derzeit bei gut einem Prozent, Plug-In-Hybride eingeschlossen. Letztere sind, vor allem bei längeren Strecken, aber immer noch auf einen Verbrenner angewiesen. Und auch die rein elektrisch angetriebenen Autos lösen das Problem nur auf den ersten Blick, denn auch sie setzen große Mengen Kohlendioxid frei, wenn der Strom für den Motor aus dem Kohlekraftwerk kommt. Mal abgesehen von den energieaufwändig hergestellten Batterien, denen zudem oft fragwürdige Methoden bei der Rohstoffgewinnung nachgesagt werden.

Keine Frage, Elektroautos sind ein guter Ansatz, vor allem, wenn sie mit nachhaltig gewonnenem Strom fahren oder, noch besser, die Wallbox zuhause gleich Strom von der Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach nachlädt. Wer unterwegs laden muss, ist in Coburg gut aufgehoben. 20 öffentlich zugängliche Ladestationen vom erprobten, alltagstauglichen Typ 2 finden sich im Stadtgebiet, zusätzlich fünf Schnelllader mit einer Ladeleistung von 150 Kilowatt und sogar ein Hypercharger mit 300 Kilowatt Ladeleistung.

Aber mal ehrlich: Ob Benziner, Diesel oder Stromer, an den meisten Tagen steht das Auto ja doch unbewegt vor der Tür – Statistiken zufolge an 95 Prozent der Zeit. Da dürfte sich in vielen Fällen die Überlegung lohnen, künftig auf den Zweitwagen zu verzichten und ihn vielleicht durch ein, womöglich elektrisch angetriebenes, Fahrrad zu ersetzen. Hier sind Reichweiten von 100 und mehr Kilometern inzwischen Standard, Geschwindigkeit und Beweglichkeit im Stadtverkehr dem Auto meistens überlegen, und der positive Effekt für die Gesundheit steht heute außer Frage.

Wenn und soweit Wetter oder Gesundheit den Drahtesel unattraktiv machen, ist meistens der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) die beste Alternative zur Nutzung der eigenen vier Räder. 38 Busse der SÜC Coburg sind den ganzen Tag über, vom frühen Morgen bis in den späten Abend im Einsatz. Sie gewährleisten im Stadtgebiet und vielen Umlandgemeinden mit kurzer Taktung und Haltestellen an zentralen Punkten hohe Verfügbarkeit und Mobilität, die neben viel Zeit auch noch viel Energie spart: Rund drei Liter Diesel und damit weniger als halb soviel wie beim Pkw werden im ÖPNV je Fahrgast auf 100 Kilometer verbraucht. Dieser Vorteil wird sich in Coburg bald noch weiter vergrößern, wenn im nächsten Jahr zunächst drei Elektrobusse ihren Dienst antreten.