Energie-Monitoring Region Coburg

Moderne Heizung schont Umwelt und Geldbeutel

Viele Förderprogramme unterstützen Umstieg auf neue Wärmeerzeuger

Zwei Drittel des gesamten Energieverbrauchs privater Haushalte fließen nach Zahlen des Bundesumweltamtes in die Beheizung von Räumen. So verhält es sich auch in der Region Coburg, wo schätzungsweise die Hälfte aller privat genutzten Gebäude in die Jahre gekommen ist und eine Heizungsmodernisierung dringend erforderlich wäre. Deutlich sichtbare Klimaschäden, rasant steigende Energiepreise und eine weiter zunehmende Steuerlast auf fossilen Energieträgern mahnen zur Eile. Doch welche Heizung ist wofür geeignet und rentiert sich dabei? Hier ein Überblick.

Öl und Gas-Heizungen

Noch immer weit verbreitet sind konventionelle Öl- und Gasheizungen, die beim Verbrennen fossiler Energieträger Wasser erhitzen, das dann durch die Heizkörper fließt und aus den Wasserhähnen und Duschköpfen kommt. Weil sie wenig effizient sind und bei ihrem Betrieb viel klimaschädliches Kohlendioxid erzeugt wird, fallen sie unter die jährlich steigende CO2-Steuer. Wer zum Beispiel 2.000 Liter Heizöl im Jahr verbraucht, gibt bei einem angenommenen Preis von 80 Cent pro Liter im Jahr 2025 steuerbedingt rund 350 Euro mehr für Heizöl aus.

Eine erste Abhilfe schafft etwa die Modernisierung mit Öl- oder Gas-Brennwerttechnik, bei der bislang ungenutzte Abwärme dem Heizkreislauf wieder zugeführt wird, was eine Brennstoff-Einsparung von 6 bis 12 Prozent bewirkt. Eine Förderung gibt es allein dafür aber nicht. Erst wenn eine neue Gasbrennwertheizung mit erneuerbaren Energien (Biomasse, Solarthermie oder Wärmepumpe) kombiniert wird, gibt es einen Zuschuss von 30 bis 40 Prozent. Auch die Optimierung von bestehenden Heizungsanlagen durch einen hydraulischen Heizungsabgleich, über den im Einzelnen an dieser Stelle bereits viel geschrieben worden ist, kann gefördert werden. Die Einsparung von weiteren 5 bis 12 Prozent belohnt der Staat mit einer Förderung der erforderlichen Maßnahmen von maximal 20 Prozent.

Noch mehr Unterstützung von bis zu 45 Prozent erhalten die Betreiber von Öl- oder Gasheizungen für den Anschluss an ein Wärmenetz, wenn dieses zu mehr als 55 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben wird. Mit 30 Prozent wird die Installation einer Solarthermieanlage zur Erzeugung von Warmwasser gefördert, und mit 35 Prozent (bei Austausch Gasheizung) beziehungsweise 45 Prozent (bei Austausch Ölheizung) fördert der Staat die Kosten bei der Zusätzlichen Anschaffung von Pelletheizung oder Wärmepumpe.

Pelletheizung

Eine Pelletheizung funktioniert ähnlich wie eine öl- oder gasbetriebene Zentralheizung. Verbrannt werden die aus Stammholz und Resten zerkleinerten und zu Schnipseln gepressten Pellets, die wie Heizöl in einem Vorratskeller lagern und per Förderschnecke der Heizanlage zugeführt werden. Weil beim Verbrennen der Pellets nur das Kohlendioxid freigesetzt wird, das sie zuvor beim Pflanzenwachstum aufgenommen haben, gelten Pelletheizungen derzeit als umweltfreundlichste Alternative. 89 Prozent weniger Kohlendioxid setzt eine Pelletheizung frei als eine konventionelle Ölheizung, im Durchschnitt sind das rund 4.500 Kilogramm. Deshalb gibt es vom Staat für den teuren Umstieg mit Kosten von rund 30.000 Euro eine Förderung von 30 bis über 55 Prozent.

Wärmepumpe

Wärmepumpenheizungen nutzen Kreisläufe, in denen ein Kühlmittel zirkuliert. Je nach Ausgestaltung wird das Kühlmittel durch Umgebungsluft oder im Erdboden um wenige Grad erwärmt und in der Wärmepumpe so verdichtet, dass es eine Temperatur von rund 40 bis 60 Grad erzeugt. Das reicht für Warmwasser und die Zentralheizung, idealerweise aber eine Fußbodenheizung. Wärmepumpen verbrauchen für Ihren Betrieb Strom, so dass die Umweltbilanz nur dann in die Nähe von Pelletheizungen kommt, wenn der Betriebsstrom seinerseits regenerativ gewonnen wird. Die Photovoltaik auf dem eigenen Dach ist da eine lohnende Option. Die Förderung beträgt hier insgesamt zwischen 33 und 50 Prozent.

Über diesen Kurzüberblick hinaus gibt es eine Vielzahl individueller Kombinationsmöglichkeiten mit noch mehr Förderoptionen. Alle Details kennen die Energieberater und das Klimaschutzmanagement von Stadt und Landkreis Coburg, erste Infos etwa unter www.klimaschutz-coburg.de