Gut für Klima und Haushaltskasse –
Der Weg zum eigenen Strom dauert meistens weniger als eine Woche
Obwohl es beim Projekt Energie-Monitoring natürlich darum geht, wie Haushalte weniger Geld für ihren Energieverbrauch ausgeben müssen, so ist auch ein zweiter Aspekt damit untrennbar verbunden: Das Klima braucht dringend eine Entlastung. Die Welt wird wärmer, und verantwortlich dafür ist nach einhelliger Meinung der Wissenschaft der Treibhauseffekt, verursacht durch einen viel zu hohen Ausstoß von Kohlendioxid. Es entsteht bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern wie Kohle, Öl und Gas, die immer noch eine große Rolle bei der Stromproduktion, Heizung und Mobilität spielen.
Eine probate Lösung für saubere Stromerzeugung bietet schon seit einigen Jahren die Photovoltaik. Vielerorts sind auch in der Region um Coburg bereits großflächige Photovoltaikanlagen entstanden, und der Ausbau schreitet weiter voran. Dennoch wurden 2020 nur gut 9 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland durch Photovoltaikanlagen erzeugt. Zu wenig, wenn das ehrgeizige Ziel des Erneuerbare-Energien-Gesetzes erreicht werden soll, bis 2050 den hierzulande benötigten Strom ganz treibhausgasneutral herzustellen. Dringend erforderlich ist deshalb die Nutzung von Photovoltaik auf Hausdächern.
Das ist in vielen Fällen gut möglich, wie auch das Projekt Energie-Monitoring zeigt. Die untersuchten Einfamilienhäuser eignen sich prima für den Strom vom Dach, und die Realisierung ist meist einfacher, als man zunächst glauben möchte. Nur rund eine Woche vergeht in der Regel von der Entscheidung bis zur Einspeisung des sauberen Sonnenstroms. Die Möglichkeiten reichen von der Einspeisung des Solarstroms ins öffentliche Netz bis hin zur völligen Unabhängigkeit von Stromanbietern mit Hilfe von intelligenten Speichersystemen. Je nach Dachart sind verschiedene Montageorte möglich, bei Neubauten können die Solarmodule sogar anstelle der Dachziegel gesetzt werden.
Bei der Montage von Photovoltaikmodulen auf bestehenden Gebäuden findet meist eine dachparallele Montage statt, bei der die Solarmodule auf dem Dach angebracht werden. Spezielle Ziegel werden zwischen Sparren und die Dachhaken gesetzt, die später das Schienensystem für die Solarmodule tragen. Manche Schienen verfügen über einen integrierten Kabelkanal, der die spätere Verkabelung vereinfacht. Mit Hilfe sogenannter Modulklemmen erfolgt zuletzt die Befestigung der Solarmodule an den Schienen. Alternativ gibt es auch Systeme, in die man die Module hineinlegen kann. Auf Flachdächern kommen Ständer für die Aufrichtung der Module zum Einsatz, bei denen Neigung und Ausrichtung der Module ideal selbst bestimmbar sind, wodurch die Anlage sehr gute Erträge erzielt.
Im Anschluss an die Montage erfolgen die technische Installation der Photovoltaikanlage und der Aufbau von weiteren Komponenten, vor allem des Wechselrichters, der den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom, also gewöhnlichen Haushaltsstrom umwandelt. Der Montageort des Wechselrichters ist meistens im Keller oder besser in einem Technikraum, wenn auch Speichersysteme angeschlossen werden sollen. Danach erfolgt die Kabelverlegung von der Photovoltaikanlage durch das Haus bis hin zum Wechselrichter. Schließlich wird ein Stromzähler zur Messung des eingespeisten Stromes benötigt.
Wie schon berichtet, eignen sich viele Häuser in Stadt und Landkreis Coburg für die Nutzung von Photovoltaik. Das Solarpotenzialkataster unter solare-stadt.de schafft schnell Klarheit und bietet auch gleich eine Konfigurationshilfe mit zahlreichen Optionen.
Eine gute Anlaufstelle für Fragen zur Photovoltaik ist auch die Bürger-Energieberatung in der Region Coburg. Termine für stationäre Beratung und Energie-Check vor Ort vermittelt das Klimaschutzmanagement des Landkreises Coburg nach telefonischer Anmeldung unter Telefon 09561-5144408 oder per E-Mail unter energie@region-coburg.de.
Alle Termine der stationären Bürger-Energieberatung sind im Internet unter www.klimaschutz-coburg.de zu finden.