Energie-Monitoring Region Coburg

Strom vom Dach spart Geld und hilft dem Klima

Viel Raum für mehr Unabhängigkeit –
Mehr als jedes zweite Haus in Stadt und Land ist für Photovoltaik geeignet

Zahlreiche Einsparpotenziale hat das Projekt Energie-Monitoring bereits in kurzer Zeit bei allen drei Testhaushalten aufdecken können. Was aber, wenn der bewusste Umgang mit Energie, wenn die Optimierung des eigenen Verhaltens im Alltag an ihre Grenzen stößt und schlicht nicht noch weniger Energie verbraucht werden kann? Spätestens dann stellt sich die Frage, wie die benötigte Energie günstiger und umweltfreundlicher beschafft werden kann. Vor allem beim Strom ist die Antwort ganz einfach, denn hier ist längst niemand mehr von steigenden Preisen und klimaschädlicher Erzeugung abhängig. Die Lösung bietet in vielen Fällen der Strom vom eigenen Dach.

Mit dem Testhaushalt der Familie Angermüller aus Ebersdorf liefert das Projekt Energie-Monitoring ein Paradebeispiel. Auf dem Einfamilienhaus könnten laut Zwischenfazit der Energieberater durch Photovoltaik rund 8.200 Kilowattstunden (kWh) Strom im Jahr erzeugt werden, stattliche 50 Prozent mehr als im Haushalt selbst verbraucht werden. Dafür würden etwa 24 Standardmodule benötigt, deren Anschluss von zahlreichen Handwerksbetrieben der Region fachgerecht geleistet werden kann.

In den Sommermonaten und in der Übergangszeit würde so viel Strom erzeugt, dass ein beträchtlicher Teil ins öffentliche Netz eingespeist werden und damit regenerative Energie sogar noch für andere Haushalte verfügbar gemacht werden könnte. Käme ein Stromspeicher hinzu, würde die Dach-Photovoltaik fast 60 Prozent des eigenen Strombedarfs im Haushalt abdecken und jährlich rund 1.500 Euro Stromkosten einsparen. Auf dieser Basis errechnen die Energieberater eine Amortisation nach 12 bis 15 Jahren. Während aber Strom stets teurer, Photovoltaik zugleich aber immer billiger wird, rechnen sich solche Anlagen tendenziell immer schneller.

Jetzt ist der Testhaushalt in Ebersdorf kein Sonderfall, denn viele Häuser in Stadt und Landkreis Coburg bieten gute Voraussetzungen für die Nutzung von Photovoltaik. Laut Solarpotenzialanalyse eignen sich im Landkreis rund 59 Prozent, also etwa 48.400 von etwa 82.000 Gebäuden für die Nutzung von Photovoltaik. Von den rund 24.000 Gebäuden in der Stadt Coburg sind etwa 13.000 geeignet, was einer Quote von rund 53 Prozent entspricht. Bislang wird aber nur bei gut 15 Prozent aller Gebäude in der Region die Chance auf den klimafreundlichen, günstigen Strom vom Dach genutzt.

Würde man das gesamte Solarpotenzial auf den Dächern in Stadt und Landkreis Coburg nutzen, könnte so Haushaltsstrom für über 460.000 Bürgerinnen und Bürger erzeugt werden. Damit bietet die Photovoltaik auf dem Dach enorme Chancen für Menschen und die Umwelt, meint auch Christian Gunsenheimer, ehrenamtlicher Klimaschutzbeauftragter des Landkreises Coburg und Vorstand der Bürger-Energiegenossenschaft Coburger Land eG. Durch Elektromobilität und Umstellung von Heizungen weg von fossilen Energieträgern rechnet er mit einem Anstieg des Stromverbrauchs in Deutschland um mindestens 50 Prozent pro Kopf. „Für die Erzeugung des zusätzlichen Stroms müssen wird dringend auf regenerative Energien zurückgreifen“, so Gunsenheimer.

Wer wissen will, ob auch das eigene Gebäude für Dach-Photovoltaik geeignet ist, findet im Internet mit dem Solarpotenzialkataster ein äußerst hilfreiches Werkzeug. Unter solare-stadt.de wird nach Eingabe der Adresse angezeigt, wie gut sich das Gebäude eignet und auch gleich eine Konfigurationshilfe mit zahlreichen Optionen angeboten.
Eine gute Anlaufstelle für Fragen zur Photovoltaik ist auch die Bürger-Energieberatung in der Region Coburg. Termine für stationäre Beratung und Energie-Check vor Ort vermittelt das Klimaschutzmanagement des Landkreises Coburg nach telefonischer Anmeldung unter Telefon 09561-5144408 oder per E-Mail unter energie@region-coburg.de.

Alle Termine der stationären Bürger-Energieberatung sind im Internet unter www.klimaschutz-coburg.de zu finden.