Energie-Monitoring Region Coburg

Überraschungen im Single-Haushalt von Christoph Büchner

Das blanke Entsetzen über den eigenen Energieverbrauch ist es nicht gewesen, das Christoph Büchner zur Teilnahme am Projekt Energie-Monitoring bewogen hat. Der 25-jährige städtische Angestellte lebt allein zur Miete in einer Vier-Zimmer-Wohnung mit rund 60 Quadratmetern. Die moderne Gaszentralheizung in dem Gebäude aus den 60er Jahren wurde erst vor kurzem installiert, und bei Geräten wie dem Fernseher, sogar beim Toaster und beim Wasserkocher zieht Christoph Büchner bei Nichtgebrauch den Stecker aus der Wand. Entsprechend niedrig ist sein Energieverbrauch. Aber „dümmer werden kann man nicht“, sagt er, und so ist er gespannt, ob sich nicht hier und da noch etwas optimieren lässt.

 

Dabei spielt Sparsamkeit nicht einmal die Hauptrolle für den gelernten Forstwirt, der beim Coburger Grünflächenamt arbeitet und die Veränderungen in der Natur jeden Tag aus nächster Nähe erlebt. Er macht sich Gedanken über den Klimawandel, das dadurch verursachte Waldsterben und hält neue Mobilitäts- und Heizkonzepte für dringend erforderlich. Christoph Büchner favorisiert Wasserstoff, der bereits heute mit Hilfe der Brennstoffzellentechnik Autos antreiben kann. Umgekehrt kann damit aber auch Strom in Wasserstoff gespeichert und der Prozess zur Stromerzeugung umgekehrt werden. „So wird das Auto zum stationären Kraftwerk für Zuhause“, schwärmt Christoph Büchner.

 

Derweil gehen die Energieberater Marco Höhn und Marcel Marx mit einer eingehenden Bestandsaufnahme bei der Wohnungsbesichtigung ins Detail. Heizkörper, Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik müssen dem kritischen Blick der Fachleute standhalten. Zu deren Überraschung gibt es fast nichts zu beanstanden. „Aber ich bin trotzdem zuversichtlich, dass wir noch Optimierungspotenzial finden“, vermutet Marco Höhn. Fündig wird Kollege Marcel Marx, der zunächst noch von den Messwerten der Waschmaschine mit Siegel A+++ begeistert ist. Ein Gefriergerät jedoch, so beweisen es die Messgeräte, läuft zu lang. Als Ursache kommen zuerst alte Dichtungen in Betracht, die wärmere Raumluft ins Gefriergerät lassen und es so zwingen, länger an der Kühlung zu arbeiten. Auch hier werden die nächsten Wochen Gewissheit bringen.

 

Bereits in dieser frühen Phase zeigt das Projekt Energie-Monitoring, dass praktisch überall Potenzial zur Energieeinsparung verborgen ist. Es zeigt aber auch, dass es hier keine Sorglosigkeit mehr gibt. Effizienter Umgang mit Ressourcen ist in den Köpfen der Menschen zum Thema geworden – ein erster Meilenstein des Projekts in einer langen Reihe zukunftsweisender, erfolgreicher Energieprojekte, die auf eine Initiative des Energieforums Coburg zurückgehen. 1998 gegründet, engagieren sich darin SÜC und Stadt Coburg gemeinsam mit Vertretern von Umwelt- und Naturschutzverbänden, der Hochschule Coburg, den Stadtwerken Neustadt sowie politischen Vertretern der Stadt Coburg für die Schaffung von besserer Luftqualität und den Ausbau der regenerativen Stromerzeugung.

 

Wer bereits jetzt handeln will, aber noch konkrete Informationen braucht, ist bei den Energie-Spartagen des Limaschutzmanagements von Stadt und Landkreis Coburg genau richtig. Vom 19. Bis 23. Oktober dreht sich bei Beratungsangeboten und Online-Vorträgen alles um das Thema Energieeinsparung. Unter anderem geht es um energetische Sanierung, Heizungsmodernisierung, energieeffizienten Hausbau und selbst erzeugte Solarenergie.

Prüfung Gefrierschrank

Prüfung Waschmaschine